Ein ganz eigener Weg

Wenn ich Noah sehe, hat er ein verschmitztes, ja fast schon spitzbübisches Grinsen auf den Lippen. Er zieht immer irgendwoher gute Laune – damals wie heute, hat man mir erzählt.

Noah ist schon länger bei der proteco, hat hier seine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik gemacht und sein Weg birgt eine besondere Geschichte. Aber davon kann sich jeder gerne selbst ein Bild machen.

Beim Schraubensortieren in unserem Logistikzentrum habe ich von ihm mehr gelernt, als manch einer glauben mag. Nicht nur über seine Ausbildung hier oder den Mann nach Feierabend, sondern auch über Schrauben.

Allerdings hat Noah seine Ausbildung hier nicht angefangen, um Schrauben sortieren zu können. Der Startschuss fiel als Logistikhelfer mit Aufgaben wie z.B. der Wartung und Reinigung des Equipments. Schnell bemerkte man, Noahs Art und Denkweise ergänzen uns. Die logische Konsequenz: Ausbildungsangebot.

„Warum nochmal eine Ausbildung in der Logistik? Du warst doch vorher bei der Bundeswehr. Wieso hier, bei proteco?“, platzte es aus mir heraus, doch Noah lächelte nur ruhig

Es ist das „sich reinfuchsen“, sagte er. Wie funktioniert was? Welches Equipment wird wie aufgebaut? Was macht man, wenn kurz vorm Verladen die Metallstrebe abbricht – Verzweiflung? Nein, keinesfalls. Selbst, wenn keine Ersatzstrebe auf Lager ist. Hier lernt man, wie´s geht, wenn scheinbar nichts geht: „Du musst JETZT eine Lösung finden, weil der Teamer in einer Stunde losfahren will.“

Genau Noahs Mentalität. Er erklärt mir, dass es beim Campen (seiner Leidenschaft) ähnlich ist. Manchmal bricht eine Zeltstange ab, es ist halb neun abends und man ist vier Stunden Fußmarsch von der Zivilisation entfernt. „Da muss dir was einfallen, sonst wird´s kalt.“

Außerdem ist bei uns immer Abwechslung angesagt, Langeweile gibt’s nicht. „Du machst jeden Tag etwas anderes. Heute be- und entlädst du einen LKW, morgen reparierst du Reifen-Cases oder lackierst den Rahmen nach. Es ist keine stumpfe, monotone Ausbildung hier. Man fährt nicht jeden Tag nur Paletten von A nach B und macht den Wareneingang.“

„Mir war das extrem wichtig, nicht nur eindimensional zu arbeiten, sondern auch mal noch ein paar andere Sachen mitzubekommen.“ Noah meint damit, dass man nicht nur eine reine „Lagerlogistik“-Ausbildung bekommt, sondern auch Einblicke in andere Gebiete, wie beispielsweise den Messebau (wenn man mit auf Einsatz fährt) oder wenn man von der Disposition den Tourenplan bekommt.

Ich muss ihn noch weiter mit Fragen löchern, warum er danach ging und nun doch wieder die Kühlschränke und Theken der proteco Kunden inspiziert. „Mein Bruder“, lacht er. Er war kürzlich auf einem Einsatz für uns und hatte Noah davon berichtet. Eins führte zum anderen und das Andere dann zum Schraubensortieren mit der Azubine, die einen über das eigene Leben ausfragt …

Immerhin erspare ich ihm die Frage, wann er die Normalroute verlassen hat. Wenn man ihm nur ein bisschen zuhört, ist klar: Noah ist IMMER abseits der Normalroute unterwegs … und die bringt ihn immer wieder zurück zu proteco 😊

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