Luftbildfotograf Tom Hegen und die bedrohliche Ästhetik unserer Zeit

Das Abbild einer neuen Epoche

„Anthropozän“ wird die neue geochronologische Epoche von heute bezeichnet. Zumindest kursiert der Begriff seit geraumer Zeit als Vorschlag für das, was der 30-jährige Luftbildfotograf Tom Hegen in seinen Motiven schonungslos aufzeigt: Ein Zeitalter, in dem der Mensch Macht über die Natur ergreift, sie formt und dabei Einfluss auf das gesamte Erdsystem nimmt.

Ein Interview über die Beziehung zwischen Mensch und Natur, deren abstrakte wie zerbrechliche Schönheit und die Folgen einer uneinsichtigen Wohlstandsgesellschaft.

Tom Hegen, Luftbildfotograf

Tom, deine Bilder zeigen Landschaften, die Ästhetik und Ausbeutung der Natur in einem gemeinsamen Kontext darstellen. Was möchtest du mit deinen Aufnahmen konkret bewirken oder mitteilen?

Tom Hegen: In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit den Beziehungen zwischen Mensch und Natur und dokumentiere die Spuren, die wir auf unserer Erdoberfläche hinterlassen. Meine Arbeiten basieren auf der Theorie des „Anthropozäns”. Ein Begriff, der momentan als Name für ein neues Erdzeitalter, – das vom Menschen gemachte Erdzeitalter – bei Wissenschaftlern im Gespräch ist. Er soll den Zeitabschnitt betiteln, in dem der Mensch zum wichtigsten Einflussfaktor auf die geologischen, biologischen und atmosphärischen Prozesse der Erde geworden ist. In diesem Konzept dokumentiere ich Orte, die von Menschen stark verändert worden sind. Zu vielen dieser Orte hat jeder einzelne von uns auch einen indirekten Bezug: Wir alle verbrauchen, nutzen und konsumieren z. B. die Ressourcen, die dort abgebaut werden. Mich interessiert vor allem der Blick hinter die Kulissen, wie und auf welche Kosten der Wohlstand unserer Gesellschaft aufgebaut ist.

Diese Tatsachen lassen mich an unserer Intelligenz zweifeln.

Für wie realistisch hältst du es, dass Betrachter deiner Aufnahmen beginnen über ihr eigenes umweltbezogenes Verhalten zu reflektieren?

Tom: Fotografien haben die schöne Möglichkeit, Menschen visuell und emotional zu erreichen. Ein Wandel setzt immer eine Reflexion des eigenen Verhaltens voraus. Und die Grundlage hierfür sind Informationen, die von Wissenschaftlern, Journalisten, aber auch aus der visuellen Kunst kommen können. In diesem Sinne sehe ich meine Arbeit als Ergänzung zu einem größeren Bild.

Für manche deiner beeindruckenden Luftbilder benutzt du keine Drohne, sondern steigst in einen Hubschrauber oder ein Flugzeug. Wie rechtfertigst du das in Anbetracht der heutigen Flugscham und des eigenen ökologischen Fußabdruckes?

Tom: Wo es möglich ist, arbeite ich mit Drohnen, da sie nachhaltiger betrieben werden können. Manche Orte sind allerdings so entlegen, dass die Reichweite einer Drohne nicht ausreichen würde, bzw. gibt es in einigen Gebieten starke Restriktionen, was den Einsatz von Drohnen betrifft. An diesen Stellen greife ich auf Hubschrauber oder kleine Flugzeuge zurück. Und hier gibt es nichts schönzureden: Ich verbrauche eben auch Ressourcen, um Überblick und Einblick geben zu können. So ist das in der Wissenschaft übrigens auch. Und ich denke, entscheidend ist die Frage, für welchen Zweck die Mittel eingesetzt wurden.

Was wünscht du dir für deine eigene wie auch für die Zukunft der Folgegenerationen?

Tom: Ich bin nun 30 Jahre. Einige große Änderungen auf unserer Erde werde ich wohl noch selbst miterleben. Ich hoffe, dass wir einen Wandel hin zu einer gerechteren, verantwortungsvolleren und weniger kapitalistisch geprägten Gesellschaft einschlagen werden. Meine Kinder sollen nicht sagen: „Danke, dass ihr auf unsere Kosten gelebt habt!“

Interview und Text: Nadine Zwingel
Bilder Copyright: Tom Hegen

Mehr über Tom Hegen und seine Arbeiten gibt es auf seiner Website oder auf Instagram.

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