Philipp Reiter: Mit seiner Kamera dabei beim Speed-Weltrekord über den Watzmann

2 Stunden, 47 Minuten, 8 Sekunden lautet die weltweite Rekordzeit, die Fotograf Philipp Reiter mit seinen Kameras dokumentiert – als Bergläufer Anton „Toni“ Palzer am 26. Juni 2020 den Watzmann „überrannte“.

Der höhenerprobte Alpinist, Speaker und Outdoor-Fotograf Philipp Reiter begleitete seinen guten Freund und bekannten Bergläufer Anton Palzer bei dessen Geschwindigkeitsrekord über den Watzmann. Wie man am besten vorgeht bei so einem waghalsigen Fotoprojekt – und welche Pannen dabei passieren können, verriet er mir in einem persönlichen Gespräch. Eines jedenfalls wurde bei seinen Erzählungen ziemlich schnell klar: Nachahmen ist nicht jedem zu empfehlen!

„Der Watzmann ist unser Hausberg. Seit über zehn Jahren trainieren Toni und ich bereits seine Überschreitung und merken dabei immer wieder, wie wichtig Ausdauer, Wiederholung und Geduld sind, um Höchstleistungen zu erzielen. Das ist nichts, was man einfach so nachmachen sollte, sondern ein Projekt, das viel Training und Vorbereitung braucht.“

Früh am Morgen schritt Philipp mit seinem Equipment voraus und stationierte mehrere Kameras bis zur Watzmann-Mittelspitze. Ziel war es, hochkarätige Aufnahmen vom Rekordversuch seines Bergsport-Kompagnons Toni einzufangen. Die Apparate blieben bei der gesamten Aktion über dauerhaft eingeschaltet. Dank vorausgegangener Erfahrungswerte und kalkülhafter Planung wusste Philipp stets genau, wann Toni bei ihm eintreffen würde. Eine GoPro-Kamera auf seinem Schutzhelm sorgte zusätzlich für schwindelerregende Aufnahmen.

Zwei Missgeschicke auf halber Strecke

Für uns war das Risiko nach so vielen lehrreichen Jahren absolut kalkulierbar. Trotzdem lief nicht alles glatt.

Philipp Reiter

Toni trug während seines Rekordversuchs ebenfalls eine Helmkamera. Ihre Aufgabe bestand vor allem darin, die Perspektive des Läufers zu filmen. Was die beiden Freunde lange nicht bemerkten: Der Deckel befand sich noch auf dem Objektiv. Somit waren die Aufnahmen der ersten Teilstrecken futsch. Obendrein verlor der Rekordläufer die Action-Cam später auch noch bei einem Sturz im Schnee. Doch Philipp nimmt es heute mit Humor:

„Wer die Kamera irgendwann mal findet, der wird darauf nur ein schwarzes Standbild entdecken, bei dem einer ordentlich stöhnt und schnauft im Hintergrund.“ (Lacht)

Dass sonst keine Kamera während der gesamten Aktion abhandengekommen ist, hält der 29-Jährige für nicht sonderlich verwunderlich. In der Szene kennt man sich und die vielen Wander*innen auf der Strecke begegneten den beiden mit unterstützendem Beifall. Zum Einsatz kamen bei Philipps Fotoaktion unter anderem ein DJI Gimbal und zwei Lumix-Kameras mit verschiedenen Objektiven. Eine Gratwanderung zwischen Technik, Geschwindigkeit und Körperbeherrschung. An der Südspitze vom Watzmann angekommen, trennten sich die Wege der zwei Bergläufer letztendlich wieder. Während der eine sich um die Vollendung seines Rekordes kümmerte, kümmerte sich der andere unterdessen um seine auf der Strecke gebliebenen Fotoapparate. Mit unter drei Stunden ist Anton „Toni“ Palzer heute der neue Geschwindigkeitsspitzenreiter in Sachen Watzmann-Überquerung. Ergebnis ist jedoch nicht nur ein beeindruckender neuer Weltrekord, sondern auch ein hochintensives Filmerlebnis für alle Outdoor-Begeisterten. Philipps Clip ging binnen kürzester Zeit viral und sorgte weltweit für über 1,5 Millionen Klicks.

Faszination Watzmann

Das auch als „Schicksalsberg“ bekannte Massiv in den Berchtesgadener Alpen zieht bereits seit Jahrzehnten Bergsportler*innen aus der ganzen Welt an. Berühmt ist der Watzmann vor allem wegen seiner ungewöhnlichen Form und vielfältigen Touren-Schwierigkeitsgrade. Außerdem ranken sich etliche Geschichten und Sagen um den imposanten Berg. Eine Beliebtheit, die auch ihre Risiken birgt. Über 100 Bergsteiger*innen fanden in den Wänden von Deutschlands zweithöchstem Berg bereits den Tod. Daher auch die Bezeichnung „Schicksalsberg“.

Egal wie oft ich den Watzmann bereits beschritten habe – der Respekt bleibt immer der gleiche!

Philipp Reiter

Wenn man Philipp so reden hört, versteht man sofort, wie wichtig das eigene Körperbewusstsein und die damit verbundene Risikoanalyse sind. Er ist ein Vollprofi mit Bodenhaftung.

„Natürlich gibt es auch Leute, die uns für derlei Aktionen kritisieren. Und ich verstehe sie. Deshalb würde ich so eine Überquerung auch absolut nicht jedem empfehlen. Es ist sehr wichtig, die eigenen körperlichen Grenzen zu kennen und sich vor allem langsam und kontinuierlich auf solche Vorhaben vorzubereiten.“

Philipp wäre nicht Philipp, hätte er nicht bereits ein nächstes sportliches Projekt in den Startlöchern: Im Herbst geht es auf Geschichtsreise. Mit einem Team aus internationalen Sportler*innen läuft er die ehemalige erste Weltkriegsgrenze ab und dokumentiert dabei die verschiedenen Relikte einstiger verfeindeter Nationen. Das Ziel? Von Feindschaft zu Freundschaft – über 100 Jahre offene Grenzen. Das muss einfach gebührende Anerkennung finden. Natürlich ist auch Expedition Marke wieder mit offenen Ohren dabei, um über Philipps Eindrücke zu berichten.

Interview und Text: Nadine Zwingel
Fotos: © Philipp Reiter

Mehr über Philipp Reiter und seine Projekte gibt es auf seiner Website, Instagram, Facebook und YouTube.

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